In diesem persönlichen Artikel erzähle ich dir von der Befreiung meiner inneren Frau …

… und darüber, wie sich das auf mein Leben ausgewirkt hat. Ich möchte gleich vorausschicken, dass es ein Prozess ist, der immer noch andauert.

Damals habe ich die Weichen für mein Leben gestellt und mich neu ausgerichtet. Du kannst es dir als Initialzündung für ein Leben in neuer Qualität vorstellen.

Lange Zeit war die Gejagte meiner selbst.

Warum gejagte meiner selbst? Schon als kleines Mädchen sprudelte ich über voller Idee, war wissbegierig, kreativ und liebte es in der Natur herumzustrolchen. Leider teile in der Familie niemand meine Interessen oder hatte einfach keine Zeit dafür.

Einerseits war ich gerne alleine, aber ich hatte gleichzeitig Sehnsucht nach gleichgesinnten AbenteurerInnen.

(Im Grunde sind alle Kinder kreativ. Nicht bei allen überlebt ihre Kreativität das gängige Schulsystem. In meinem Falle schon, weil ich mit 14 Jahren ein Schulmodell wählte, wo  etwas Wert auf kreatives, schöpferisches Tun gelegt wird.)

Als junge Erwachsene war ich „die Frau der unfertigen Dinge“. Ideen kamen und gingen. Ich gelangte immer wieder an einen Punkt, wo ich nicht weiter wusste. Weil meist keine Hilfe in Sicht war, verlor ich häufig frühzeitig die Freude an meinen Werken. In die Liste der unvollendeten Dinge reihen sich Pullover, Röcke und Hosen, Geschichten, Bilder und mehr.

Die Lebensphase der unfertigen Dinge habe ich hinter mir gelassen. Ich bin reifer geworden und habe viele Schatten transformiert.

Lange Zeit meines Lebens war ich auf der Suche.

Wonach, das ist schwer in Worte zu kleiden. Ich versuche es hier zu erklären, und hoffe, dass du es nachvollziehen kannst:

Ich sehnte mich danach in bei Stress gelassen bleiben zu können, ich wünschte mir innerliche Ruhe und gewisse Weise nach dem Gefühl, gesättigt zu sein.

Mein Credo war: Geht nicht, gibts nicht. Auch für handwerkliche Probleme fand ich fix eine Lösung.  Es war mir wichtig, alles flott und dynamisch zu erledigen.

Langsamkeit langweilte mich. Lösungsorientiert zu handeln, stand bei mir immer hoch im Kurs. Voll Enthusiasmus half ich andern Menschen Lösungen für ihre Probleme zu finden.

Verstehe mich richtig, das ist natürlich wunderbar aber, was ich bei alledem nicht tat, war meine eigenen Grenzen wahren. Meine Ängste spielte ich (unbewusst ) herunter. Ich gestand sie mir nicht ein.

Meine Lebensführung war eindeutig an den Qualitäten des Yang, des männlichen Prinzips, orientiert (in diesem Artikel findest du mehr über die Qualitäten von Yin & Yang ).  Unkonventionell und rebellisch zu sein, schien mir leicht zu fallen – ein Erbe der väterlichen Familienlinie.

Eine undefinierte Sehnsucht trieb mich voran:

Alle Ausbildungen, Seminare und auch die sportlichen Aktivitäten brachten mich weiter. Aber es fehlte immer etwas und ich fühlte ich mich nicht „rund“, immer irgendwie falsch. Was hat die entscheidende Wende gebracht?

Endlich! Verbundenheit mit meiner inneren Frau.

Was der konkrete Auslöser für die offensichtlich notwendige Veränderung war, kann ich heute nicht mehr sagen. Oberflächlich betrachtet waren es Beziehungsprobleme mit meinem Mann.

Ich war damals ziemlich frustriert und irgendwann war es so weit, dass ich meinen Leidensdruck vor mir nicht mehr verbergen konnte. So holte ich mir professionelle Hilfe bei einer Kollegin, die systemische Aufstellungen anbietet.

Dabei zeigte sich: Mein innerer Mann blockiert meiner inneren Frau den Weg .

Er verhinderte, dass sie ihren Weg gehen kann, und zwar absichtlich!  Er meinte es nicht böse. Doch für ihn war klar, dass er alleine zu bestimmen hat, wo es lang geht. Punkt!

Das bedeutete, dass sich meine innere Frau, mein weiblicher Anteil, bisher nicht mitbestimmt hat! Kein Wunder, sie zu kurz kam und ich als gesamtes mehr die männlichen Qualitäten auslebte. Diese Dynamik verlangte danach, transformiert zu werden.

Danach fühlte ich rasch, wie sich mein gesamtes System entspannen konnte. Endlich war meine innere Frau frei, um ihren Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen.

Das innere Team ist ein psychologisches Modell, das davon ausgeht, dass unsere Psyche unterschiedliche Persönlichkeitsanteile beinhaltet. Es gibt archetypische und individuelle Anteile. Die innere Frau und der innere Mann sind archetypische Anteile, die auch von persönlichen Erfahrungen geprägt sind. Auch ich erlebe in der Arbeit mit meinen Klientinnen wunderbare Erfolge durch die Arbeit mit diesem Modell.

Die Befreiung meiner inneren Frau war und ist ein Schlüssel um,

  • mehr innere Ruhe zu fühlen und Gelassenheit zu bewahren.
  • Grenzen von mir und gleichzeitig auch von anderen zu respektieren.
  • mit mir in guter Verbundenheit zu sein.

Die Kraft des archetypisch weibliche Prinzips zu integrieren, ist wirklich wichtig für uns Frauen.

Seit dem Coaching nähre und stärke meine innere Frau ganz bewusst. Denn mir wurde klar, dass meine Verbindung zu ihr essenziell für meine innere Balance ist. Sie hilft mir, meinen Fokus immer wieder auf mich und meinen inneren Prozessen zu lenken.

Erst durchs in mich hineinlauschen kann ich es hören, wenn mich die inneren Stimmen zur Kurskorrektur aufrufen. Auch wenn es paradox klingt: Um in Balance zu bleiben, braucht auch aktives Tun.

Natürlich gibt es immer wieder Phasen, in denen ich außer Balance gerate. Das ist völlig normal. Aber meine Gefühle spitzen sich nicht mehr zu einem Drama zu. Ich habe gelernt, mit emotionalen Tsunami-Wellen so umzugehen, wie es dem weiblichen Prinzip entspricht.

Gefühle kommen in Wellen.

Sich gegen Gefühle zu wehren, bringt uns nicht weiter. Das Ziel ist, sie zu regulieren zu können. Dazu ist es hilfreich, sie erstmal vollständig zu akzeptieren, sich weich zu machen und sich ihnen, gemäß dem weiblichen Prinzip, hinzugeben.

Bald flaut die Welle der Emotionen wieder ab. Die Wogen glätten sich und frau kann auch andere Perspektiven der Situation wahrnehmen. Dieser Umgang mit Gefühlen erinnert mich ans Gebären. Wenn du dich gegen den Schmerz der Wehen wehrst, und dich zusätzlich zusammenziehst und hart wirst, hemmst du den natürlichen Prozess.

Die Foschungsreise in die weibliche Kraft geht weiter.

Ich bin weiter auf der Forschungsreise, um tiefer in das Erleben, das weibliche Prinzip einzutauchen. Es gemeinsam mit anderen Frauen zu tun, entfaltet eine eigene Magie.

Wir tauchen in den Seminaren in unterschiedliche Facetten der weiblichen Energie und öffnen uns für die vielfältigen archetypisch weibliche Qualitäten. Schau gerne, ob dir eines meiner Seminarangebote entspricht und du mit mir gemeinsam forschen magst.

So geben wir den weiblichen Werten, Stück für Stück, den ihnen gebührenden Platz zurück.

Denn auch heute noch besteht ein großer Unterschied im Grad der Selbstbestimmung zwischen Frauen und Männern – besonderes in finanziellen und sexuellen Belangen.

Lass uns alle gemeinsam einen Beitrag leisten, diese Ungerechtigkeit zu beenden. Denn eine gesunde Gesellschaft braucht gleichermaßen Wertschätzung für das männlich und weibliche Prinzip.