Deine innere Kritikerin sabotiert deinen Selbstwert? Doch ist sie wertvoll. Ein Paradoxon?
Es ist wieder einmal Abend geworden. Du fühlst dich ausgelaugt, müde, bist grantig und frustriert. Der wohlverdiente Schlaft will sich nur zögerlich einstellen, denn dein Kopfkino zeigt dir einen Film, den du schon in und auswendig kennst. Die ProtagonistInnen sind nicht gerade sympathisch. Ständig labern sie etwas wie:
- „Das hättest du aber schon noch erledigen können.“
- „Heute ist wieder ganz schön viel schief gelaufen, hättest du nicht besser aufpassen können?“
- „Du bringst derzeit einfach nichts auf die Reihe.“
Auch wenn du es im Kopf besser weißt – du kannst das nagende Ich-bin-nicht-gut-genug-Gefühl einfach nicht abschütteln.
Diese Stimmen sind gehörten zu einem Anteil in dir, den wir innere Kritikerin nennen.
In diesem Artikel erfährst du, wie du die Stimme der inneren Kritikerin befrieden kannst.
Denn ich höre von Frauen vieeel zu oft, dass
- sie unzufrieden mit sich und ihrem Leben sind.
- sie nur halbherzig hinter ihren Handlungen stehen.
- sie oft an sich zweifeln.
- sie Leichtigkeit und Lebendigkeit soo sehr vermissen.
Ich möchte einen Beitrag leisten, dass du nicht so streng mit dir bist.
Deine Beziehung zu dir selbst ist etwas Heiliges.
Sie will genährt, gestärkt, gehegt und gepflegt werden.
Es ist die einzige Beziehung, in der du es dein ganzes Leben lang aushalten musst. Ja, musst. Diese zu vernachlässigen, ist wahrlich keine gute Idee.
Ich könnte jetzt sehr streng mit mir sein und mich dafür geißeln, dass dies erst mein vierter Blogartikel ist – obwohl der Blog schon seit über einem Jahr online ist. Was würde mir das bringen? Ich kann es dir sagen, ich würde diesen Artikel sicher nicht schreiben. Ich wäre böse mit mir, würde mich mit anderen Blogs vergleichen – meine Stimmung wäre im Keller.
Darum pfeif ich drauf.
Jeder kommende Moment im Leben birgt die Chance in sich,
ein Großartiger zu werden.
Wir können jederzeit beginnen, die gelungene Beziehung zu uns selbst zu gestalten.
Es ist nie, nie, nie zu spät. Es ist eine aktive Entscheidung, die wir treffen dürfen.
Und da kommt es jetzt, das magische Wort: S E L B S T W E R T !
Egal, wo der Schuh drückt, so gut wie alles hängt mit einem stabilen, gesunden Selbstwert zusammen.
Es völlig egal, woraus ein niedriger Selbstwert resultiert. Es ist auch völlig gleichgültig, warum, wegen wem,
oder wegen welcher Situationen du dich nicht so toll findest.
Warum? Weil DU es ändern kannst!
DU kannst deinen Selbstwert aufbauen. Du bist erwachsen und eigenverantwortlich.
Da draußen in der Welt gibt es NIEMANDEN, der das für dich tun kann.
- Rühren sich an dieser Stelle Wiederstände in dir?
- Findest du Gründe, warum das nicht möglich sein kann?
Lass es sein. Es ändert NICHTS daran. Du manövrierst dich bestenfalls direkt in das Gefühl des Mangels.
Das Einzige, das hilft, ist die Entscheidung, in die Eigenverantwortung zu gehen.
Ich gebe schon zu, auf diesem Weg begegnet dir immer wieder die respektable Widersacherin:
Die innere Kritikerin
Die innere Kritikerin ist Teil deines inneren Teams. Sie ist der innere Anteil, der deine Schwächen und Fehler sieht.
Sie beobachtet kritisch alles, was du tust, hat meist etwas zu meckern.
Mitunter treibt sie es besonders bunt und verurteilt dich sogar.
Diese enervierende Stimme meldet sich besonders gerne in den unpassendsten Momenten:
- Wenn du etwas Neues wagen möchtest, sagt die Kritikerin vielleicht:
„Lass das bloß, das wird eh nichts.“
- Wenn du auf etwas stolz bist, tönt es vielleicht:
„Das kann doch eh jeder.“
- Wenn du gerade dabei bist, zu entspannen, keppelt sie:
„Die Arbeit ist aber noch nicht fertig.“
- Wenn du dir etwas Gutes tun willst, dann könnte ihr einfallen:
„Das hast du doch gar nicht verdient.“
Diese quälende Gesellin kann sich auch auf sehr subtile Weise bemerkbar machen. Etwa so:
Du sagst zu einer Kollegin etwas Nettes:
„Oh, das steht dir aber gut“. Die Antwort überrascht dich:
„Meinst du? Das habe ich eh nur selbst gemacht.“
Hä? Nur selbst gemacht, was heißt hier NUR selbst gemacht?
Eine Bekannte macht dir ein Kompliment: „Du siehst heute toll aus!“
Die innere Kritikerin unkt im Hintergrund: „Sie sagst das ja nur, um sich einzuschmeicheln, damit ich für sie …“.
Die innere kritische Stimme ist nicht nur zu dir fies!
Nimmst du ein Kompliment nicht an, dann nimmst du du die Aussage des Gegenübers nicht ernst. Hart gesprochen, wird das
Gegenüber sogar der Lüge bezichtigt. Ein ehrliches Kompliment oder Lob nicht anzunehmen, ist respektlos und missachtend.
So soll sich das Leben wirklich nicht anfühlen. Was tun?
Der Flirt mit der inneren Kritikerin – sieh ihr in die Augen, Kleines.
Je mehr du sie ablehnst, desto drängeliger wird sie. Die Kritikerin möchte nämlich, so wie alle anderen inneren Anteile, wertgeschätzt werden. Darin unterscheidet sie sich kein bisschen von den anderen Mitgliedern deines inneren Teams. Wertschätzung macht sogar sie sanftmütig.
Wie soll das gehen? Frage dich, wovor dich der kritische Anteil schon bewahrt hat.
- Vielleicht vor einem Fehlkauf – „Also nöö, also dieses Kleid steht dir echt nicht“.
- Vielleicht auch vor Überforderung? Es geht einfach nicht immer alles.
- Es kann auch sein, dass sie mit dem Genörgel die Gegenspielerin aktiviert hat.
Den Anteil in dir, der sich NICHT kleinkriegen lässt.
Dieser Anteil ist geduldig – er würdigt kleine Schritte!
Unsere Gesellschaft ist dominiert von archetypisch männlichen Werten: schneller, größer, mehr, höher …
Sie sind stabile Bestandteile unseres Wertesystems. Ich möchte sie nicht verbannen. Eh klar, sie haben ihre Berechtigung.
- Schnell – Langsam
- Schwarz – Weiß
- Groß – Klein
- Licht – Schatten
Diese Wertepaare sind die zwei Enden des Kontinuums, sie BEDINGEN einander. Wo kein Licht, da kein Schatten.
Dazwischen gibt es viele Abstufungen.
Der Weg aus dem Selbstwert-Dilemma allerdings braucht weibliche Qualitäten, zumindest für uns Frauen. Darum gehe es langsam an, gib dir Zeit und sei geduldig mit dir. Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn du daran ziehst.
Was du nicht erwarten darfst, ist, dass sich ein neues Selbstverständnis von 0 auf 100 einstellt. Der Veränderungsprozess betrifft deinen Geist, deinen Körper und deine Seele. Im Gehirn entstehen neue Verschaltungen. Um sie zu stabilisieren, braucht es die Wiederholung. Langsam entsteht ein neues Selbstverständnis.
Am Weg zum gesunden Selbstwert gibt es Fallen – 6 Schritte wie du sie umgehst:
1. Lenke deine Gedanken in eine Aufwärts-Spirale.
Beauftrage dein Gehirn, in einer neuen Art zu denken. Denke bewusst GUTES über dich. Sobald du die Tendenz bemerkst, dass dich destruktive Gedanken hinunter ziehen, sage STOP – sogar laut.
Denke bewusst an Situationen, in denen dir etwas gut gelungen ist oder in denen du dich gut gefühlt hast. Finde noch mehr solche Situationen. SCHREIBE SIE AUF. Ja, aufschreiben! Das Aufschreiben ist Manifestation. Setze die Liste bei jeder Gelegenheit fort. Du kannst sie jederzeit zu Hilfe nehmen, und du aktivierst eine Aufwärts-Gedankenspirale.
2. Handle anders als bisher.
Tue Dinge, die dir selbst gut tun. Ja genau, DIR. Du darfst es auch DIR selbst recht machen – nicht nur anderen. Was könnte das sein? Regelmäßig Yoga, Laufen, Reiten? Shiatsu, Coaching, ein Tanzkurs … wo zieht es dich hin?
3. Begegne der kritischen inneren Stimme aktiv.
Wenn sie dir einreden will, dass du etwas nicht kannst oder du einen, ach so großen, Fehler gemacht hast, stelle der Stimme die Frage:
„Ist das, was du, kritische Stimme, hier behauptest, die absolute, 100 % tige Wahrheit?“
Lausche der Antwort. Diese Antwort gibt dir ein anderer innerer Anteil.
4. Sei tolerant mit dir selbst!
Beobachte deine Gedanken. Zensuriere deine Gedanken bewusst! Wenn du dich dabei ertappst, in die selbstgeißelnden Gedankenmuster zu schlittern, stelle dir diese Fragen:
- Wem ist damit gedient, wenn ich mich selbst schlecht mache?
- Was ist die schlimmste Konsequenz, wenn ich es lasse?
5. Mache dir Termine mit dir selbst.
Wofür? Um in Stille zu sein. Um aus alten, unerwünschten Mustern auszusteigen, brauchst du Abstand vom Alltag. Nimm dir kleine Zeitfenster für dich selbst! Das Wichtigste ist, dass du es regelmäßig tust. Fürs Erste reichen 10 Minuten am Tag. Nütze diese Zeit, um LIEBEVOLL mit dir zu sein. Spüre in dich hinein, was du brauchst, damit du dich gut fühlst – ganze 10 Minuten lang!
6. Achte darauf, mit wem du dich umgibst!
In meinem heiß geliebten Buch „der weg der kaiserin“ – hier kannst du dir die Zusammenfassung downloaden – steht geschrieben: Die Kaiserin hütet sich vor unedlen Menschen. Achte darauf, dich mit Menschen zu umgeben, die dir Energie GEBEN– nicht nehmen. Mitunter ist es nötig, sich selbst von langjährigen Beziehungen zu verabschieden – ganz gleich, welcher Art die Beziehung ist.
Vielleicht fragst du dich, warum es mir so wichtig ist, dass du dich selbst magst. Weil ich daran glauben, dass wir einen Beitrag leisten können, ein wunderbares Leben zu haben. Je mehr Menschen ein freudvolles Leben haben, umso besser wird die Welt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wertvoll es ist, das eigene innere Team zu kennen.
Ich freu mich von dir zu hören oder zu lesen – schreib doch im Kommentar ob dieser Artikel hilfreich für dich ist.
With love
Auf dem weiblichen Weg zum Erfolg hilft uns Verbundeheit mit einer weiblichen Community!
Danke, sehr hilfreich!!!
Liebe Stefanie,
danke für deine Rückmeldung! Wie schön, dass der Artikel für dich hilfreich ist.
Lieben Gruß
Martina